Witterung
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Blick in Richtung Dürrenäsch AG am 14. Februar über Felder, die mit Schnee bedeckt sind. (Foto: Andreas Walker)

31.05.2025
Andreas Walker / PW

Warmes Winterquartal 25

Die Witterung im 1. Quartal 2025 (Januar, Februar, März), Heizgradtage April 2024 bis März 2025. Das Winterquartal war überdurchschnittlich warm. Im Januar war es sehr nass, im Februar und März fiel deutlich zu wenig Niederschlag.

Warmer und nasser Januar

Anstatt Winterkälte brachte der Januar zwei sehr milde Perioden und rekordhohe Temperaturen. Gegen Monatsende fiel in den Bergen regional reichlich Neuschnee, vor allem im Süden.

Das neue Jahr startete mit einem seltenen Himmelsphänomen. Am Abend des 1. Januar waren in der Schweiz Polarlichter zu sehen.

Am 5. und 6. Januar verursachten milde Luftmassen aus Westen und Südwesten und eine damit verbundene Südföhnlage lokal ungewöhnlich hohe Temperaturen. Sieben Messstandorte registrierten einen der zehn höchsten Januarwerte der Tagesmittel-Temperatur seit Messbeginn. Ebenso gab es an fünf Messstandorten einen der zehn höchsten Januarwerte der Tagesmaximum-Temperatur seit Messbeginn.

Vom 11. bis am 18. Januar brachte eine anhaltende Hochdruckperiode in Berglagen und auf der Alpensüdseite reichlich Sonnenschein. Die zwei anschliessenden föhnigen Tage zeigten sich in den Bergen ebenfalls vielerorts sonnig. Auf der Alpensüdseite hingegen gab es an diesen beiden Tagen als Folge der Staubewölkung keinen Sonnenschein.

Im Norden Nebel: In den tiefen Lagen der Alpennordseite gab es nur vom 11. bis am 14. Januar verbreitet sonnige Verhältnisse. Anschliessend herrschte hier bis am 21. Januar vielerorts Nebel oder Hochnebel, der sich nicht auflöste.

Vom 24. bis am 27. Januar floss aus Südwesten extrem milde Luft zur Schweiz. Über den Alpen stellte sich erneut eine Südföhnlage ein. Die sehr milden Verhältnisse führten an 19 Messstandorten, vor allem in Gebieten nördlich der Alpen, zu einer der fünf höchsten Tagesmaximum-Temperatur im Januar seit Messbeginn.

Kräftige Niederschläge: Während der Südföhnlage vom 24. bis am 27. Januar und dem anschliessenden Kaltfrontdurchzug fiel in den Bergen der Alpensüdseite reichlich Neuschnee. Mit dem Kaltfrontdurchzug am Ende der Föhnlage gab es beidseits der Alpen am 27. Januar und in der Nacht auf den 28. Januar gebietsweise kräftige Niederschläge. Die höchsten 1-Tagessummen erreichten 50 bis 60 mm, in der Westschweiz lokal auch 70 bis knapp 90 mm. 40 Messstandorte meldeten neue 1-Tagesrekorde für den Monat Januar. Darunter fallen auch mehrere Messstandorte mit über 120-jährigen Messreihen. Am zentralen und östlichen Alpennordhang war der Januar ein föhnreicher Monat.

 

Monatsbilanz Januar 2025

Das landesweite Mittel der Januartemperatur lag bei -0,8 °C. Die Januartemperatur lag nördlich der Alpen sowie in den Alpen verbreitet 1 bis 2 °C über der Norm. In den Alpen gab es lokal auch Werte von 2 bis 2,6 °C über dem Durchschnitt. Auf der Alpensüdseite lag die Januartemperatur verbreitet 0,3 bis 1,3 °C über dem langjährigen Mittel.

Die Niederschlagssummen erreichten im Januar auf der Alpensüdseite und im Oberengadin vielerorts 210 bis 250 % der Norm. Im Unterengadin lagen die Werte um 170 %, im Tessin lokal unter 150 % des Durchschnitts. Nördlich der Alpen gab es verbreitet Januarsummen zwischen 130 und 200 %, ganz lokal auch zwischen 260 und 270 % des langjährigen Mittels. In den übrigen Gebieten fiel meist zwischen 70 und 150 % der Norm.

Die Sonnenscheindauer bewegte sich im Januar nördlich der Alpen vielerorts zwischen 110 und 140 % der Norm. In den Alpen erreichten die Werte meist 90 bis 120 % des Durchschnitts. Auf der Alpensüdseite lag die Sonnenscheindauer meist zwischen 70 und 90 % des langjährigen Mittels.

Am 6. Januar sorgten milde Luftmassen für warme Temperaturen. Teilweise schmolz der Schnee bis in höhere Lagen, wie hier in St. Anton Oberegg AI, auf rund 1100 Metern Höhe. (Foto: Andreas Walker)

Am 6. Januar sorgten milde Luftmassen für warme Temperaturen. Teilweise schmolz der Schnee bis in höhere Lagen, wie hier in St. Anton Oberegg AI, auf rund 1100 Metern Höhe. (Foto: Andreas Walker)

Nördlich der Alpen blieb es in den tiefen Lagen nach dem Zustrom von kalter Polarluft vom 14. bis am 19. Februar kühl. Blick in Richtung Dürrenäsch AG am 14. Februar über Felder, die mit Schnee bedeckt sind. (Foto: Andreas Walker)

Nördlich der Alpen blieb es in den tiefen Lagen nach dem Zustrom von kalter Polarluft vom 14. bis am 19. Februar kühl. Blick in Richtung Dürrenäsch AG am 14. Februar über Felder, die mit Schnee bedeckt sind. (Foto: Andreas Walker)

Der Februar zeigte sich mild und oft sehr sonnig, wie hier in Lenzburg AG am 22. Februar, wo die Frühlingsblumen üppig spriessen. (Foto: Andreas Walker)

Der Februar zeigte sich mild und oft sehr sonnig, wie hier in Lenzburg AG am 22. Februar, wo die Frühlingsblumen üppig spriessen. (Foto: Andreas Walker)

Vom 2. bis am 9. März war das Wetter in der Schweiz mit viel Sonne hochdruckbestimmt. Im Bild: Schmetterling auf Weidenkätzchen in Rorschach SG. (Foto: Andreas Walker)

Vom 2. bis am 9. März war das Wetter in der Schweiz mit viel Sonne hochdruckbestimmt. Im Bild: Schmetterling auf Weidenkätzchen in Rorschach SG. (Foto: Andreas Walker)

Am 29. März war bei uns eine partielle Sonnenfinsternis zu sehen, die man jedoch infolge des trüben Wetters nur im Tessin beobachten konnte (Standort Lugano TI). (Foto: Andreas Walker)

Am 29. März war bei uns eine partielle Sonnenfinsternis zu sehen, die man jedoch infolge des trüben Wetters nur im Tessin beobachten konnte (Standort Lugano TI). (Foto: Andreas Walker)

Am Abend des 1. Januar waren in der Schweiz Polarlichter zu sehen. Der Blick von Rorschacherberg SG zeigt ein tiefes Nebelmeer über dem Bodensee, darüber glühen tiefrote Polarlichter. (Foto: Andreas Walker)

Am Abend des 1. Januar waren in der Schweiz Polarlichter zu sehen. Der Blick von Rorschacherberg SG zeigt ein tiefes Nebelmeer über dem Bodensee, darüber glühen tiefrote Polarlichter. (Foto: Andreas Walker)

Milder und niederschlagsarmer Februar

Der Februar zeigte sich in der ganzen Schweiz mild und in den Bergen sowie im Süden teilweise sehr sonnig. Die Niederschlagsmengen blieben unterdurchschnittlich. Lokal war es einer der niederschlagsärmsten Februarmonate seit Messbeginn.

Der Februar brachte vom 2. bis am 7. sowie vom 15. bis am 19. zwei längere hochdruckbestimmte Perioden. Erneut hochdruckbestimmt waren der 21. und 22. Februar. An diesen Tagen verzeichneten die Jurahöhen, der Alpenraum und die Alpensüdseite meist reichlich Sonnenschein. Die tiefen Lagen nördlich der Alpen verschwanden hingegen oft unter einer kompakten Hochnebeldecke, die sich gebietsweise nicht auflöste.

Anhaltend mild in Berglagen: Vom 2. bis am 20. Februar war es in den Bergen anhaltend mild. Diese Periode wurde einzig am 14. Februar unterbrochen, als ein Tiefdruckgebiet über die Alpen zog und im Norden Schnee bis in tiefe Lagen fiel.

Während der zweiten hochdruckbestimmten Periode blieb es in den tiefen Lagen nördlich der Alpen nach dem Zustrom von kalter Polarluft vom 14. bis am 19. Februar kühl. Eine milde Südwestströmung brachte am 21. und 22. Februar der ganzen Schweiz sehr milde Verhältnisse.

Lokal extrem niederschlagsarmer Februar: Eine längere Periode mit Niederschlag erstreckte sich auf der Alpennordseite vom 10. bis am 14. und auf der Alpensüdseite vom 8. bis am 13. Februar. Weitere Niederschlagstage gab es im Norden im letzten Monatsdrittel. Im Süden fiel nach einer längeren Pause erst am 25. Februar wieder verbreitet Niederschlag. Anschliessend gab es hier bis zum Monatsende nur ganz wenig oder keinen Niederschlag. Die Monatssummen des Niederschlags blieben verbreitet deutlich unter der Norm.

 

Monatsbilanz Februar 2025

Das landesweite Mittel der Februartemperatur erreichte 0 °C. Damit lag der Februar 1,9 °C über der Norm. Auf der Alpennordseite oberhalb von 1000 m lagen die Temperaturen 2,5 °C, unterhalb von 1000 m 1,2 °C über dem langjährigen Mittel. In höheren Lagen war es mit 2,5 bis 3 °C über der Norm lokal einer der zehn wärmsten Februarmonate seit Messbeginn.

Die Niederschlagssummen erreichten im Februar in der Westschweiz und in den Alpen verbreitet 30 bis 55 % der Norm. In der Nordwestschweiz sowie im zentralen und östlichen Mittelland lagen die Werte meist zwischen 40 und knapp 80 % des Durchschnitts. Der Kanton Wallis, Nord- und Mittelbünden und das Engadin erhielten vielerorts Monatssummen von nur 10 bis 30 % der Norm. Auf der Alpensüdseite hingegen fielen meist Mengen zwischen 60 und 90 % des langjährigen Mittels.

Dank der sonnigen Perioden stieg die Monatssumme der Sonnenscheindauer im Jura und in den Alpen gebietsweise auf 110 bis 125 % der Norm. Im Gegenzug dazu bewegte sie sich in den tiefen Lagen nördlich der Alpen regional nur zwischen 40 und 70 % des langjährigen Mittels. Auf der Alpensüdseite erreichte die Monatssumme der Sonnenscheindauer verbreitet 80 bis 95 % des Durchschnitts.

 

Frühlingshafter März mit Wintereinbruch

Im ersten Märzdrittel hielt der Frühling mit viel Sonnenschein und milden Verhältnissen Einzug. Gegen Monatsmitte brachte ein winterliches Intermezzo Schnee bis in tiefere Lagen.

Vom 2. bis am 9. März war das Wetter in der Schweiz mit viel Sonne hochdruckbestimmt. Ab dem 10. März floss aus Südwesten feuchte und zunehmend kühle Luft zur Schweiz. Auf der Alpensüdseite gab es in höheren Lagen einen kräftigen Neuschneeschub. Auf der Alpennordseite fiel vom 13. auf den 14. März Neuschnee bis gegen 600 m hinunter.

Vom 18. bis am 20. März gab es in der Schweiz unter Hochdruckeinfluss verbreitet reichlich Sonnenschein und mit der Frühlingssonne wurde es in vielen Gebieten wieder sehr mild. Mit einer Südwestströmung gelangte ab dem Abend des 20. März Warmluft mit Saharastaub nach Mitteleuropa. Am späteren Abend wurde auf dem Jungfraujoch in den Aerosolmessungen der Beginn eines Saharastaubereignisses detektiert. Der Saharastaub sorgte am 21. März in den Alpen für eine merkliche Trübung der Atmosphäre.

Im Wallis sowie am zentralen und östlichen Alpennordhang war der Föhn an vielen Tagen präsent und brachte lokal recht hohe Windspitzen. In Altdorf erreichten sie am 9. März rund 100 km/h und am 21. März rund 120 km/h. Deutlich tiefer lagen die Höchstwerte in Vaduz und Visp mit 70 bis 90 km/h und in Chur mit knapp 65 km/h.

 

Monatsbilanz März 2025

Das landesweite Mittel der Märztemperatur erreichte 2,8 °C. Damit lag der März 1,5 °C über der Norm.

Auf der Alpennordseite oberhalb von 1000 m lagen die Temperaturen 1,7 °C über der Norm. Unterhalb von 1000 m wurde die Norm um 1,5 °C überschritten. Auf der Alpensüdseite lag die Temperatur verbreitet 0,3 bis 1,2 °C über der Norm. In den Föhngebieten des Alpennordhangs war es lokal einer der mildesten Märzmonate seit Messbeginn vor über 120 Jahren.

Der März verlief in den meisten Gebieten der Schweiz ausgesprochen niederschlagsarm. An über 30 Messstandorten war es einer der drei niederschlagsärmsten Märzmonate seit Beginn der Aufzeichnungen. Auf der Alpensüdseite zeigte sich der März hingegen verbreitet niederschlagsreich. Die Monatssummen blieben in grösseren Gebieten unter 40 % der Norm. Lokal erreichten die Werte auch weniger als 30 % des langjährigen Mittels. Auf der Alpensüdseite fielen hingegen überdurchschnittliche Niederschlagssummen, dies auch Dank der häufigen Südföhnlagen. Das Südtessin verzeichnete sogar 200 bis 230 % der Norm.

Die Monatssumme der Sonnenscheindauer erreichte im März verbreitet 100 bis 110 % der Norm. Im Wallis und lokal am Alpennordhang stieg sie auf 110 bis 120 % des Durchschnitts. Auf der Alpensüdseite blieb die Monatssumme der Sonnenscheindauer meist leicht unterdurchschnittlich mit Werten zwischen 90 und 100 % des langjährigen Mittels.

 

Schweizer Karte mit 25 Klimastationen (zu Tabelle Heizgradtage)

Schweizer Karte mit 15 Klimastationen (zu Tabelle Klimadaten Quartal)

Tabellen als PDF:

Heizgradtage April 2024 bis März 2025_Heizgrenze 12°C_Raumtemperatur 20°C

Klimadaten im ersten Quartal 2025

Quelle: MeteoSchweiz, Klimabulletins 2025

 


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