Business-Frühstück bei Stiebel Eltron

Die Wärmepumpen-Linie wpnext überzeugt nicht nur mit einem modernen Design in neuer Farbe, sondern auch durch bemerkenswerte Effizienz und Nachhaltigkeit. (Bilder: A.Widmer)

03.12.2025
Andreas Widmer/FL

Stiebel Eltron setzt auf Propan

Mit der Generation wpnext schliesst sich Stiebel Eltron dem internationalen Trend an und setzt auf natürliche Kältemittel. Die starke Kombination aus Effizienz, superleisem Betrieb, einfacher Installation und dem linientreuen Design sind nur einige Merkmale, welche die hochwertigen Produkte ausmachen. Wir waren Gast beim Frühstück in Lupfig/AG.

Am frühen Morgen wurden die Gäste aus der HLK- und Kältebranche herzlich empfangen und konnten sich umgehend am reichhaltigen Buffett bedienen. Sogleich wurde beim Kaffee rege diskutiert. Die Branche kennt sich und solche Treffen bei Herstellern sind beliebt.

Nach einer kurzen Vorstellung der Firma wurde die neue Wärmepumpen-Linie wpnext präsentiert. Die neuen Modelle überzeugen nicht nur mit einem modernen Design in neuer Farbe Schwarzgrau (RAL7021), sondern auch durch bemerkenswerte Effizienz und Nachhaltigkeit. Die Maschinen erfüllen alle Anforderungen des Wärmepumpen Systemmoduls (WPSM) und sind somit förderfähig. Mit der neuen Wärmepumpen-Generation setzt Stiebel Eltron ein klares Zeichen für eine nachhaltige Zukunft.

 

WPL-A Serie – flexibel wie immer

Die neuen, aussen aufgestellten Luft-Wasser-Wärmepumpen der WPL-A-Serie sind als Trend- und Plus-Varianten im Angebot. Alle Luft-Wasser-Wärmepumpen der wpnext-Generation heizen äusserst effizient – ob über klassische Heizkörper oder Fussbodenheizung. Dank hohen Vorlauftemperaturen können auch im Winter hohe Trinkwassertemperaturen erreicht werden. Durch Umkehrung des Kältekreislaufes (ein 4-Wege-Ventil dreht den Kältekreislauf um, wodurch aus dem ursprünglichen Verdampfer ein Verflüssiger und umgekehrt wird) kann die Luft-Wasser-Wärmepumpe im Sommer auch zum Kühlen verwendet werden.

 

LWZ – die All-in-one-Wärmepumpe

Die Idee der LWZ, alle haustechnischen Komponenten in einem Gerät zu vereinen, überzeugt heute genauso wie bei der Markteinführung vor 25 Jahren. Die neue LWZ-Serie kombiniert fünf Funktionen in einem Gerät: Heizen, Kühlen, Warmwasserbereiten, Lüften und Luftreinigen. Das kompakte Integralgerät ist Innovation auf lediglich 1,1 m².

 

WPE-I-Plus-Serie – erste Erdsonden-Wärmepumpen mit R290

Stiebel Eltron bietet mit der WPE-I-Serie erstmals Sole-Wasser-Wärmepumpen mit dem klimafreundlichen Kältemittel R290 für den Einsatz im Gebäudeinneren an. Die Inverter-Technologie und die drehzahlgeregelten Umwälzpumpen stellen eine hohe Effizienz sicher. Mit dem integrierten Selbsttest-System ist die Sicherheit der Wärmepumpe jederzeit gewährleistet. Gemäss durchdachtem Sicherheitskonzept wird bauseits lediglich ein Entlüftungsrohr nach aussen benötigt. Der Sicherheitslüfter ist bereits in die Wärmepumpe integriert. Die Kernlochbohrung von 80 mm kann durch einen Fachhandwerker ohne Spezialkenntnisse durchgeführt werden. Zum einfachen Anschluss der Wärmepumpe an das Entlüftungsrohr steht ein Zubehörset mit Flexrohr und Wanddurchführung zur Verfügung.

Business-Frühstück in Lupfig: Die anwesenden HLK-Fachleute wurden über die neue Wärmepumpen-Linie, Kältemittel und Sicherheitsaspekte informiert.

Business-Frühstück in Lupfig: Die anwesenden HLK-Fachleute wurden über die neue Wärmepumpen-Linie, Kältemittel und Sicherheitsaspekte informiert.

Wärmepumpen sind die effizienteste und umweltfreundlichste Lösung für Wohnkomfort. Dieses Modell ermöglicht einen Blick auf den Kältekreis.

Wärmepumpen sind die effizienteste und umweltfreundlichste Lösung für Wohnkomfort. Dieses Modell ermöglicht einen Blick auf den Kältekreis.

WWK-I 300 Plus – effizient warmes Trinkwasser

Der Wärmepumpen-Boiler im neuen modernen Design übernimmt die Erwärmung von Trinkwasser für Ein- oder Zweifamilienhäuser – und das unabhängig davon, welche Heizungsanlage installiert ist. Die Warmwasser-Wärmepumpe nutzt statt Öl und Gas zu grossen Teilen kostenlose Umweltwärme wie beispielsweise die Abwärme der Heizungsanlage im Aufstellraum. Das Gerät, das ebenfalls dank des natürlichen Kältemittels Propan besonders umweltschonend ist und energieeffizient arbeitet, kann auch mit selbst erzeugten PV-Strom betrieben werden.

 

Propan - sicher ist sicher

Der Einsatz von natürlichen Kältemitteln wie Propan (R290) in Wärmepumpen bedingt ein neues Sicherheitsbewusstsein. Stiebel Eltron zeigte mit einem Referat auf, welche Vorkehrungen getroffen werden müssen.

 

Hohe Anforderungen an die Sicherheit

Natürliche Kältemittel haben im Vergleich zu synthetischen den grossen Vorteil, dass ihr Einfluss auf das Klima gering ist. Propan beispielsweise weist ein tiefes Erderwärmungspotenzial (GWP) auf. Mit R290 können hohe Effizienzwerte und Vorlauftemperaturen erreicht werden, jedoch ist es leicht entzündlich. Daher müssen bei seinem Einsatz entsprechende Sicherheitsvorkehrungen auf alle Fälle getroffen werden.

Der Kältekreis in einer Wärmepumpe ist ein geschlossener Kreislauf, unterliegt in der Produktion strengen Normen und wird vor Auslieferung auf die Dichtheit überprüft. Im Normalfall tritt deshalb kein Kältemittel aus. Dennoch sind für den Fall einer Leckage Sicherheitsvorkehrungen zu treffen.

Bei Aussenaufstellungen ist der Einsatz von Propan weniger kritisch. In Innenräumen müssen bei Wärmepumpen mit R290 jedoch in Abhängigkeit von der Kältemittelfüllmenge (>150 g) bestimmte Sicherheitsmassnahmen eingehalten werden.

Die Sicherheitsmassnahmen der WPE-I sind als mehrstufiges System konzipiert. Die erste Instanz der Sicherheitsprüfung geschieht im Inneren der Wärmepumpe. Ein Kältemitteldetektor sorgt für die frühzeitige Erkennung von Leckagen. Bei einer kleinen Leckage im Verflüssiger wird das R290 vom Heizungswasser getrennt. Dafür ist der patentierte Zyklonabscheider zuständig. Das Gas strömt in eine Detektorwanne und wird anschliessend ins Freie befördert. Bei grösseren Leckagen steigt der Druck in einem der hydraulischen Kreise an und das integrierte Sicherheitsventil mit 2,5 bar wird ausgelöst. Dies verhindert, dass R290 in den Heizkreis gelangen kann. Automatisch wird der Verdichter gestoppt und eine Störung angezeigt.

 

Kleiner Aufwand mit grosser Wirkung

Die erforderliche Luftkanalführung nach aussen wird durch ein speziell konzipiertes Montageset unterstützt, welches im eigenen Produktsortiment integriert ist. Je nach baulicher Situation können zusätzliche Komponenten erforderlich sein, welche sich problemlos mit handelsüblichem Lüftungszubehör kombinieren lassen. Diese mehrstufigen Sicherheitsstandards sind zwar hoch, doch gewährleisten sie maximale Sicherheit – und sorgen gleichzeitig für einen geringen Installationsaufwand. So wird beispielsweise weder eine zusätzliche Belüftung benötigt noch eine Brandschutztüre. Einzig die seitlichen Mindestabstände müssen eingehalten werden. Durch die minimalen Vorkehrungen kann die Propan-Wärmepumpe äusserst einfach in bestehende Gebäudestrukturen integriert werden.

 

Abstände unbedingt einhalten

Bei Luft/Wasser-Aussengeräten sind die vorgegebenen Abstände von mindestens einem Meter zu Lichtschächten, Türen, Kellerabgängen zwingend einzuhalten. Für höher liegende Fenster oder sonstigen Öffnungen sind keine Mindestabstände zu beachten.

Propan ist schwerer als Luft. Da es eine höhere Dichte als Luft hat, sammelt sich das Gas bei einem Leck am Boden an, was eine Brand- und Explosionsgefahr birgt.

Propan ist ein natürlich vorkommendes Gas. Es entsteht zusammen mit anderen Kohlenwasserstoffen wie Erdöl und Butan durch die Zersetzung und Reaktion organischer Stoffe innerhalb langer Zeiträume. Propan wird aus Erdölfeldern freigesetzt, indem es von anderen Kohlenwasserstoffen getrennt und für den kommerziellen Gebrauch raffiniert wird.

Die Füllmengen an Kältemitteln sind verhältnismässig gering. Für eine Wärmeleistung von 10kW werden ca. 0.9 bis 1.2 Kilogramm Propan benötigt. Moderne handelsüblichen Kühlschränke werden seit rund 30 Jahren mit dem Kältemittel Isobutan (R600a) befüllt. Ein ebenfalls leicht brennbarer Kohlenwasserstoff wie Propan und ca. 80 bis 100 Gramm pro Gerät. Auch da haben die Hersteller sichergestellt, dass eine Entzündung des Gases praktisch nicht eintreten kann.

Die neuen Maschinen sind in sogenannter Monoblock-Bauweise, der Kältekreis ist dadurch komplett geschlossen. Das bedeutet, dass der Heizungsinstallateur für die Installation keine «Fachbewilligung für Kältemittel» benötigt. Im Gegensatz zu Wärmepumpen in Split-Bauweise, wo Arbeiten an der Kältemittelleitung erforderlich sind. Jede Wärmepumpe wird im Werk auf Dichtigkeit geprüft, bevor sie zum Versand freigegeben wird.

 

Ein Stück Firmengeschichte

Beim Gang durch die Ausstellung in Lupfig trifft man auf ein Stück Geschichte von Stiebel Eltron. Eine Sole/Wasser-Wärmepumpe des Typs WPS16 aus dem Jahr 1984. Als Kältemittel wurde das ozonschichtabbauende FCKW R502 mit einem GWP von 4657! (Propan 3) verwendet.  Dieses Kältemittel dürfte heute weder in Verkehr gebracht noch nachgefüllt werden.

 

www.stiebel-eltron.ch


Das könnte Sie auch interessieren:



Newsletter

Abonnieren Sie den gebäudetechnik.ch-Newsletter und bleiben Sie auf dem Laufenden. Wir liefern Ihnen interessante Berichte, Hintergrundinformationen, Veranstaltungshinweise und vieles mehr rund um das Thema vernetzes Bauen.





close